L’ Italia chiamò!

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Oja, eine Woche bin ich nun schon hier, wie die Zeit vergeht… Ich muss leider anmerken, dass sich das Wetter gerade so gar nicht toskana-like gibt. Piove e piove e piove und es ist fast schon kühl.

Von gestern gibt es nicht sehr viel zu berichten. Im Sprachkurs bin ich teils wegen Sauerstoffmangel im Kursraum, teils wegen Desinteresse ein paar Mal weggenickt. Das gehört sich natürlich nicht, aber es war eben furchtbar langweilig. Da sitzt so ein extrem linker Franzose, der die ganze Zeit irgendwelche Thesen aufstellt, um die Leute zu provozieren und gerne mal einen vom Pferd erzählt. Danach sagt er dann, er hätte gar keine eigene Meinung geäußert und hätte auch keine. Ganz großartig… Die meisten rollen schon mit den Augen, wenn der Kollege sich mal wieder zu Wort meldet.

Abends musste ich noch einen Zeitungsartikel für heute vorbereiten und habe ferngesehen. Der Fernseher ist in der Küche und so saß ich zeitweise mit Giulia und Roberta am Tisch und habe meine erste kleine Krise bekommen. Die haben sich unterhalten und ich habe so gut wie NIX verstanden. Sehr frustrierend, wenn man sonst eigentlich ganz gut zurecht kommt. Danach habe ich aber noch mit Mülli geskypt (jedenfalls bis mein Laptop zweimal abgestürzt ist…meine sehr geehrten Herren Informatiker, hier stimmt irgendwas überhaupt nicht!) und war wieder gut drauf. Am Anfang musste ich mich halb totlachen vor Glücksgefühlen, Sprachkontakt mit der Heimat zu haben. Dann habe ich noch von unserem senilen Hund Birillo erzählt, der immer mit seiner roten Leine durch die Gegend rennt (warum er das Teil immer mit sich rumschleppen muss, weiß ich wirklich nicht, ganz besonders, da er sich ja so schon kaum auf den Beinen halten kann und dann immer noch zusätzlich auf der Leine ausrutscht… bzw. vielleicht hat der den Hüftschaden ja auch von diesen kleinen Unfällen???). Da war ich auch nur am Prusten! Wenn ihr noch mehr über Birillo hören wollt, müsst ihr Kommentar Nr. 7 zum letzten Beitrag lesen.

Heute hieß es dann wieder früh aufstehen, was heute gar nicht ging, weil das Wetter schon so trübsinnig war. Der erste Teil des Sprachkurses war wieder überschlimm, da natürlich Mr. Franzose wieder in den Ring gestiegen ist mit einem Artikel über den Papst. Von da aus kamen wir dann mühsam zum Irak-Krieg und so und da ging es dann richtig los mit möglichst flachen Bemerkungen aus den verschiedenen Kursteilnehmer-Lagern, wobei die jeweilige Nationalität doch sehr zum Tragen kam. Die englischen Juristen waren ganz groß im Weltretten…

Naja, in der Pause habe ich dann einen caffe latte zu mir genommen, so dass wenigstens wieder etwas Aufmerksamkeit da war. Und danach kamen auch schönere Themen wie Fußballfans (i tifosi) und die Geldmassen, die sie für Fanartikel ausgeben. Später hat dann unser einziger Ami (unglaublich WITZIG ist der, echt niedlich) noch über einen Artikel mit Verschwörungstheorien in den USA vorgestellt und die Runde gerockt. Als Hausaufgabe hat uns dann unser Stefano zwei Übungen im Buch aufgegeben, die ich eben gemacht habe. PRÄSENSFORMEN EINSETZEN in Livello 5!!! Ich glaub, es hackt!

Danach war ich jedenfalls in der Mensa (fettiger Auberginen-Auflauf und eine Mini-Portion Nudeln, keine so tolle Ausbeute…) mit Kristina, Evelin, Janna, Laura und Verena (?). Den Rest des Tages habe ich mit Kristina und Evelin verbracht. Wir waren Kaffee trinken, im ufficio relazioni internazionali (das dauert da immer Stunden), wieder Kaffee trinken, im Supermarkt und schließlich aufgrund der Wetterbedingungen noch bei McDonalds. Ist hier teurer als in Deutschland, aber danach schlecht war mir genauso wie zu Hause, hihi. Kristina und Evelin sind beide Kunstgeschichtler von der Uni Heidelberg und sehr nett. Wir planen, bald einen Ausflug nach Florenz zu IKEA zu machen, um uns noch etwas heimeliger einzurichten.

Um sieben bin ich dann mit dem Bus nach Hause gefahren und nun sitze ich hier und schreibe. Viele von euch werden gerade im JC sitzen und nur ganz wenige sind online, wie schade! Aber so hatte ich jetzt wenigstens ausführlich Zeit, diesen Bericht zu schreiben.

Das SM zeigt +9, wenn man mal vom Regen absieht. Alles schön, Kinderchen, das Pontilein ist hochzufrieden! Ach ja, der Mülli hat doch tatsächlich gestern auf Wikipedia einen italienischen Mini-Ort namens Ponti gefunden… Unglaublich, eigentlich müsste ich da ja mal dringend hin, aber ohne Auto dürfte das wohl eher schwierig werden. Da wohnen nur 600 Leute oder so.

Für heute ist mein Mitteilungdrang gestillt, schaun wir mal, was der morgige Tag so bringt. Ciao, ragazzi!

Dieser Eintrag wurde am Donnerstag, den 14. September 2006 um 20:20 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Siena zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.