Meuchelmord in Vico Alto
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So, Freunde an den Tastaturen in der Ferne, anschnallen: Ich habe eine Maus auf dem Gewissen! Und fühle mich Tage nach der Tat immer noch ganz schlecht. In der Nacht von Sonntag auf Montag hörte ich um drei die kleine Maus in meinem Schreibtisch rumoren. Ich habe sie daraufhin allerdings nicht gefunden, aber ich wusste ziemlich genau, was sie tat: Ich hatte für Birillo ein paar Tütchen mit Leckerlis aus Deutschland importiert und diese erstmal in der Schreibtischschublade verwahrt. Und aus der Richtung kam das Geknabber. Allerdings muss man im Nachhinein sagen, dass das Tierchen nur das Plastik angefressen hat und an den Rest nicht drankam. Jedenfalls habe ich dann kaltherzig (so kenne ich mich gar nicht!!!!) die Falle und die Löffelbiskuits vom Schrank vor den Schreibtisch gelegt und bin wieder eingeschlafen. Und nach 1 ½ Stunden machte es „Klack“ und die Maus war tot. Leider auf eine etwas hässlichere Weise als ihre Kollegin am Vortag, armes Tier.
Seit der Nacht ist jetzt aber keine weitere Maus mehr aufgetaucht und wir können in Ruhe schlafen. Beim nächsten Mal plädiere ich aber stark für Lebendfallen, so ein Gemetzel ist echt nichts Schönes und die Bilder verfolgen mich nun zu Recht. Ich hoffe, die beiden haben es jetzt gut im Mäusehimmel!
Ansonsten ist hier nicht viel los. Das Internet geht dauerhaft und wir sind begeistert. Natürlich verbringt man dann aber auch viel Zeit davor und kriegt keine wichtigeren Dinge mehr hin, aber ich bin sehr froh darüber, viel Kontakt mit Deutschland haben zu können. Denn im Moment befinde ich mich so in einem Schwebezustand zwischen „Ich will nach Hause“ und „Ich will aber nicht, dass das hier schon vorbei ist und eigentlich ist es ja sehr nett hier“. Viele von meinen Kumpels und Kumpelinen hier fahren ja in wenigen Wochen schon wieder ganz nach Deutschland zurück und da kommt einem dann das halbe Jahr doch ganz schön lang vor.
Zur generell komischen Stimmung kommt dann auch noch hinzu, dass in zwei Wochen die Prüfungen drohen und man sich täglich hinsetzen muss, um zu lernen. Das mache ich auch ganz brav und habe inzwischen eingesehen, dass das doch am besten in der Bibliothek funktioniert, wo ich mich mit Laura jetzt immer tummle. Im Februar können wir dann wieder eine etwas ruhigere Kugel schieben, ich habe dann nur leider immer noch eine Hausarbeit am Hals. Aber vielleicht kann ich den Arbeitsschwung von grade ja dafür übernehmen und vielleicht funktioniert auch das in der Bibliothek besser als zu Hause.
Ah, der Jüdische-Schriftsteller-Kurs war gestern zum letzten Mal, Gott sei Dank! Am Schluss hat Prof.ssa Barile noch den Vogel abgeschossen, indem sie einen Kollegen angeschlürt hat, der uns über einen Text berichtet hat, wobei sie vorgegeben hat, ihn tags zuvor zufällig auf dem Flur getroffen zu haben. Davon mal abgesehen, dass der Typ total unverständlich geredet hat und es total langweilig war, kam dann nach der lezione der Knüller, als die „sich zufällig Begegneten“ auf dem Gang Arm in Arm davon spazierten und er ihr noch einen Kuss auf die Wange gab. IIIIIIEEEEEEEEHHHHHH! Ich hab mich schon gefragt, warum sie ihn die ganze Zeit so verliebt angeschaut hat… Ma che schifo!!!!!!!!!!! Gut, dass ich der Dame jetzt nur noch einmal bei der Prüfung begegnen muss. Die Dosis von 60 Stunden reicht bestimmt für mein ganzes Leben. Insomma, ecco, appunto!!!!!!!!!!
Joah, das war’s dann wohl für heute. Zur Zeit ist echt etwas tote Hose, aber bald habe ich sicher wieder spannendere Dinge für euch am Start!
Bis die Tage also, bleibt sauber und benutzt nur Lebendfallen für ungebetene Mitbewohner, mi raccomando!!! 