Reisen, Berlin und Mäusejagd
Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w00738e8/blog/wp-includes/formatting.php on line 75
Oje, über einen Monat habe ich hier nichts mehr verlauten lassen, *schäm*. Aber ich hatte auch gut zu tun:
Zu meiner Reise in den Süden Italiens soll an dieser Stelle nur noch gesagt werden, dass es total schön war. Robertas Eltern wohnen direkt am Meer und wir hatten viel Spaß in der wunderschönen Gegend, von den Nachtbusfahrten mal abgesehen. Eine große Familienfeier haben wir auch mitgenommen, die sehr lustig war. Den letzten Tag habe ich bei meiner Freundin Djamilia in Neapel verbracht. Auch da war es unglaublich nett, aber ein Tag Neapel ist natürlich viel zu kurz. Fotos von Robertas und meiner Reise sind in der Galerie, wenn ihr wenigstens auf Fotos einen näheren Eindruck bekommen wollt. J
Am 16.12. bin ich dann jedenfalls um 5 Uhr morgens nach zwei Stunden Schlaf auf meine lang ersehnte Heimreise gegangen, die 12 Stunden dauern sollte. Um 4.30h kam das Taxi, dann sind wir zu viert Zug gefahren mit zweimal Umsteigen. In Pisa angekommen, brach dann auch endlich der Tag an. Ich bin in Köln zwischengelandet, wo mich mein Onkel und meine Tante abgeholt haben. Zusammen waren wir auf einem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt und ein wenig bummeln und Mittag essen, bevor ich nach Berlin weitergeflogen bin. Dort erwartete mich eine lustige Meute hinter einem großen Willkommensplakat und ich habe mich sehr gefreut. Danke an alle, die da waren!!!
Mein Zimmer kam mir enorm groß und hell vor im Vergleich zu meiner Seneser Bude und ich war ganz verwirrt. Das erste Aufwachen war dann auch noch mal komisch, aber ansonsten hatte ich keine großen Eingewöhnungsprobleme und war einfach nur glücklich, wieder zu Hause zu sein. In den nächsten Tagen hieß es dann erstmal Freunde treffen, Sachen an der Uni regeln, zu diversen Ärzten gehen und letzte Einkäufe machen, wobei ich Gott sei Dank fast alle Geschenke bereits in Siena erworben hatte, Andis Geburtstag feiern (nach der Nachfeier war ich so betrunken, dass ich mich am nächsten Tag bis spätnachmittags nicht auf den Beinen halten konnte, oje…aber nach 3 Monaten Quasi-Enthaltsamkeit musste das mal wieder sein!) und in die Philharmonie gehen.
Weihnachten war mal wieder der übliche Stress in der Kirche und am ersten Feiertag das alljährliche Treffen bei Nina, wo immer mehr Leute hinströmen, um das gute Essen von Mama Vrana und natürlich Ninas und meine Mucke zu genießen. Wir pflegen, jedes Jahr ein kleines musikalisches Programm auf die Beine zu stellen und das Ganze möglichst kurzfristig zu organisieren (man wird ja auch nicht schlauer mit den Jahren…), mit dem wir dann Verwandte und Bekannte beglücken, indem wir uns möglichst geschickt irgendwie hindurch manövrieren. Traumhaft!
Am 27.12. begann der Aufbau für den Silvesterball, wo ich mehr Zeit verbracht habe, als ich eigentlich vorgesehen hatte, und mich somit weiterhin erfolgreich um meine Hausarbeit gedrückt habe. Der Ball an sich war dann ganz erfolgreich und die Gäste waren größtenteils begeistert. Für einen selber war es aber vor allem anstrengend und so bin ich bereits um halb vier nach Hause gegangen.
In den letzten Tagen war ich noch etwas shoppen und habe weitere Freunde getroffen. Der Abschied rückte allerdings immer näher und die Lust, das gewohnte Nest wieder zu verlassen, war nicht unbedingt sehr groß. Am Donnerstag war dann der letzte Abend in Berlin, der mal wieder im JC stattfand. Danach wollte ich noch kurz Roman und Müller Tschüss sagen, die im Eine-Welt-Laden am Computer gewerkelt haben, aus dem kurz wurde dann aber ein länger und schließlich eine Verlängerung, nachdem ich zu Hause noch eben meinen Koffer fertig gepackt hatte. So war ich erst um vier im Bett, was eigentlich sehr unklug war, da ich am nächsten Tag um 9:30h ein Requiem zu singen hatte, bevor ich in den Zug nach Hameln gestiegen bin. Es lief dann aber dennoch ganz gut, obwohl ich sogar noch etwas angeschlagen von einem schwierigen Abschied von Zuhause war. Ganz ohne Tränen war der nicht über die Bühne gegangen…
Nachmittags kam ich dann in Hameln bei Steffi, Rainer und Lara an und wir haben nett Teechen getrunken. Anschließend bin ich mit Steffi noch durch die Stadt geturnt, da Lara trotz weitgehender Leugnung der Tatsache doch sehr müde war und spontan drei Stunden geschlafen hat. Abends gab es noch lecker Raclette, bevor ich zum letzten Mal auf deutschem Boden einschlief.
Am nächsten Morgen haben mich die drei dankenswerterweise noch zum Flughafen nach Hannover gefahren, wo bereits Laura und Tobias auf mich warteten. Da wir als Gruppe eingecheckt haben („Hallo, wir sind eine Gruppe!“ – „Eine Gruppe von , ähm, drei Leuten???“ – „Ja, genau!“), konnten die beiden mein Übergepäck mit ihrem Untergepäck ausgleichen, so dass ich mal wieder um die Zuzahlung herum gekommen bin. Sehr gut!
Insgesamt waren wir zu acht im Flieger nach Pisa und hatten auf dem Flug und bei der späteren Zugfahrt (zweimal Umsteigen ist und bleibt der Renner mit einem Riesenkoffer!) viel Freude und vor allem keine großartige Langeweile. Kurz vor dem Aussteigen entdeckte ich ein Monsterinsekt auf meinem Rucksack, in das ich wenige Sekunde später gegriffen hätte. Voll eklig! Eine riesige fliegenähnliche Gestalt, so was hatten wir alle noch nie gesehen. Mit einem gekonnten Tritt gegen den Rucksack konnte ich es aufs Kreuz legen, so dass es sich bis Siena nicht mehr selber hochrappeln konnte und wir Zeit hatten, zu flüchten. Bääääh! Als wir am Bahnhof ankamen, war alles sehr unwirklich. Zurück in der Heimat auf Zeit, sehr seltsam. Mein Bus nach Hause kam trotz Feiertag sofort und bald war ich wieder in Vico Alto. Zu Hause war allerdings nur Birillo, der sich auf seine eigene Weise gefreut hat, mich wiederzusehen und sich aufs Neue wie eine Katze gebärdet hat. Beim Betreten des Hauses hat mich erstmal die furchtbare Weihnachtsdeko fast erschlagen. Es lebe Lametta und alle seine Abarten! Außerdem lag ein unglaublich angenehmer Geruch nach Abflussrohr über der ganzen Wohnung, so wird man doch gerne begrüßt!
Erstmal habe ich den Koffer ausgepackt und mich wieder eingerichtet, dann bin ich eingeschlafen, bis ich vom Telefon mit Mama dran wieder wach wurde. Schließlich habe ich mich aufgerafft und bin mit dem Hund raus gegangen, der wieder eine unglaubliche Aktivität an den Tag gelegt hat und seinen Unmut über meine Ungeduld nach 3 Minuten Wiese schnüffeln oder von ihm nicht gewollte Richtungsänderungen durch ein tiefes Grollen in der Kehle, das sich sofort über die Leine auf meine Hand übertrug, kundtat und sich ordentlich in den Boden gestemmt hat.
Abends habe ich mit Zuhause gechattet und telefoniert und bin dann irgendwann todmüde ins Bett gegangen. Um 4.30h wurde ich durch lautes Knistern von Plastik geweckt, da war mir ziemlich schnell klar, dass unsere heimlichen Mitbewohner von der Mäusefront nun auch bei mir angekommen waren. Ich bin dann aufgestanden und habe gesehen, dass sich ein schwarzes Tierchen an meinen Löffelbiskuits auf dem Schrank vergriff. Bevor ich alle Vorkehrungen getroffen hatte, die Schachtel samt Maus nach draußen zu befördern, war das wirklich winzige Tierchen natürlich schon abgehauen. Wenigstens wusste ich dann, dass es zu klein war, um mir etwas anhaben zu können und konnte dann wieder einschlafen. Jetzt steht neben der Keksschachtel auf dem Schrank (wie kommt eigentlich so ein Winzling auf einen 1,60m-Schrank???) eine Monsterfalle aus Plastik, die bestimmt, falls sie zuschnappen sollte, mitsamt Inhalt auf meinem Bett landen wird. Wie eklig! Ein baugleiches Gerät ist jedenfalls heute im Keller einer ebenfalls winzigen, allerdings fast weißen Kollegin des Keksknabberers zum Verhängnis geworden. Armes Tierchen! Roberta hat es dann wagemutig mit der Falle in die Mülltonne geschafft. Mal sehen, wie unsere Mäusejagd sich weiter entwickelt. Aufruf an alle Mäuse in Vico Alto: bleibt doch der Einfachheit halber draußen, das ist für uns alle gesünder!
Morgen geht die Uni wieder los, ich freue mich zutiefst darüber! Aber nur noch dreimal den doofen Kurs bei der Füllwörterbenutzerin, das sind doch gute Aussichten!
So, ich hoffe, dass der Internetspender uns auch in den nächsten Tagen treu bleibt, unsere eigene Leitung funktioniert nämlich immer noch nicht. Macht es fein, bis bald mit den neuesten Geschichten aus Siena!